Gerade im Wald – besonders im Laubwald – bietet das dichte Blätterdach bereits einen erstaunlich guten natürlichen Schutz. Es filtert Tropfen, mildert den Wind und schafft eine ganz eigene, gemütliche Atmosphäre. Mit der richtigen Kleidung und ein paar cleveren Handgriffen wird aus dem gefürchteten Schauer schnell ein kleiner Höhepunkt im Abenteuer.
Wenn es nieselt – einfach weitermachen
Kinder reagieren viel unaufgeregter auf Wetter als Erwachsene. Wenn es also leicht regnet oder nieselt, dann mach dir keine Sorgen: Die Kids sind so beschäftigt mit Schnitzen, Klettern, Bauen, Erkunden und Rennen, dass sie die Tropfen kaum bemerken.
Wichtig ist nur: Jedes Kind sollte eine Regenjacke mit Kapuze dabei haben. Das wird auch vorab in der WhatsApp-Erinnerung an die Eltern noch mal klargestellt (siehe Abschnitt Vorbereitung). Regenschirme braucht niemand – die bleiben im Auto.
Wetterbericht checken – aber richtig
Wer nur die Standard-Wetter-App auf dem Handy anschaut, wird selten schlauer. Deshalb empfiehlt es sich, spätestens am Abend vorher einen genaueren Blick auf die Lage zu werfen:
👉 www.agrarwetter.de bietet dir eine sehr präzise regionale Einschätzung – stündlich aufgeschlüsselt.
👉 Auch eine Regenradar-App kann hilfreich sein, um zu sehen, ob sich z. B. eine Regenfront bald wieder verzieht.
Achte vor allem auf:
- Niederschlagswahrscheinlichkeit (in Prozent)
- Regenmenge (in mm/h)
- Warnungen vor Sturm oder Gewitter
- Windgeschwindigkeit (Astbruchgefahr!)
Gewitter – die absolute Ausnahme, aber ernst zu nehmen
Ein Gewitter ist keine harmlose Wettererscheinung. Wenn es donnert oder blitzt – auch nur entfernt – darf man unter keinen Umständen im Wald bleiben. Aber bitte: Nicht aufs freie Feld oder unter einzelne hohe Bäume laufen!
So verhältst du dich richtig bei Gewitter im Wald:
- Raus aus den hohen Bäumen – aber nicht ins offene Gelände.
- Suche eine Geländesenke (z. B. eine Mulde, Senke, Graben) auf.
- Hocke dich mit den Kindern unter niedrige, dichte Bäume, möglichst mit Abstand zueinander. Nicht hinsetzen, sondern auf Rucksack oder Jacke in die Hocke gehen – so reduziert ihr die Auflagefläche zum Boden.
- Kein Metall berühren, nicht rennen, nicht schreien.
- Notruf 112 wählen, wenn die Situation unübersichtlich ist oder das Gewitter nicht schnell vorbeizieht. Dort bekommst du klare Anweisungen – und Rettungskräfte können euch gezielt abholen.
Auch wenn das beängstigend klingt: Solche Situationen kommen extrem selten vor – und wenn du den Wetterbericht im Blick hast, sind sie in der Regel gut vorhersehbar.
Dauerhaft schlechtes Wetter? Kein Grund zur Panik.
Wenn der ganze Tag schon im Vorfeld kühl und nass angekündigt ist – also nicht nur Schauer, sondern richtig ungemütliches Dauerwetter – dann hilft eine kluge Vorbereitung auf genau diesen Fall:
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Nimm eine große Thermoskanne mit heißem Tee oder Kakao mit!
Kinder freuen sich riesig über ein warmes Getränk nach einer kalten Phase.
Ein Becher dampfender Kakao unterm Blätterdach – das hat schon manches Gemüt wieder aufgelockert.
💡 Wenn du willst, kannst du sogar kleine Becher mitnehmen und das Getränk wie ein kleines Ritual zelebrieren. Das bringt Ruhe, Gemeinschaft und Wärme – im wahrsten Sinne.
Mit Plan B durch den Tag
Natürlich lohnt es sich, ein paar Alternativen in petto zu haben – z. B. eine Plane oder ein Tarp, das du zwischen Bäumen spannen kannst. So entsteht schnell ein trockener Ort für:
- Schnitzpausen
- ein improvisiertes Bastelprojekt
- das Geburtstagsbuffet
- oder einfach einen gemütlichen Moment, um Geschichten zu erzählen
Kinder sehen darin kein Notbehelf, sondern finden es meistens sogar spannender, unter einem selbstgebauten Dach zu sitzen als an einem Biertisch in der Sonne.
📝 Zusammenfassung – Regenwetter & richtige Vorbereitung:
- Leichter Regen? → Kein Problem. Regenjacke reicht völlig aus.
- Wald schützt besser als gedacht – besonders Laubwälder filtern gut.
- Dauerhaft schlechtes Wetter? → Thermoskanne mit Tee oder Kakao einpacken.
- Sturm oder Gewitter? → Nicht auf freies Feld.
- In Geländesenke begeben,
- unter niedrige Bäume stellen,
- in die Hocke gehen,
- ggf. 112 anrufen.
- Plane oder Tarp mitnehmen → Notunterstand selbst bauen.
- Wettercheck am Vortag: → www.agrarwetter.de oder Regenradar
- Regen ist kein Drama – sondern auch ein Erlebnis.