Ganz wichtig: Gemeinsam mit den Begleitpersonen den Kindern nochmal klar machen, wie weit das Spielgelände geht. „Bis zu dem großen Baum dort hinten mit dem dicken Ast – und bitte nicht weiter.“ Das hilft nicht nur bei der Orientierung, sondern auch beim Überblick behalten. Denn was man nicht will, ist: plötzlich ein Kind im Unterholz, auf Schatzsuche – aber ohne Rückmeldung.
Sicherheit geht vor – aber bitte mit Gelassenheit
Nutzt diesen Moment auch für eine kleine Platzbegehung. Das bedeutet: Augen auf für alles, was stören oder gefährlich werden könnte. Dazu zählen neben ganz offensichtlichen Dingen wie Glas oder Müll auch eher subtile Überraschungen – Hundehaufen, tote Tiere, oder gar Schlimmeres. Das willst du nicht erst finden, wenn das erste Kind jauchzend damit spielt.
Noch ein kritischer Blick nach oben: Gibt es morsche Äste über der Picknickplane? Steht da vielleicht eine alte Kiefer, die bei starkem Wind schon mal knackig klingt? Dann lieber ein paar Meter weiterziehen.
Freispiel trifft Motto – so kommt Leben rein
Nun ist es an der Zeit, das vorbereitete Motto ins Spiel zu bringen. Je nachdem, was ihr euch ausgesucht habt – ob Schnitzwerkstatt, Naturbasteln, Survival-Abenteuer oder eine Forscher*innen-Exkursion – sollte es jetzt einen Moment geben, wo du die Kinder nochmal zusammenholst. Vielleicht durch einen Ruf, ein vereinbartes Zeichen oder ein kleines Lied.
Dann kannst du das Motto in die Gruppe einführen: „Heute seid ihr Forscherinnen! Eure Aufgabe ist es, geheime Waldzeichen zu finden...“ oder „Ihr seid heute Holzmeisterinnen – und werdet ein eigenes kleines Werkzeug aus einem Ast bauen.“ Wichtig: erst machen lassen, dann erklären. Kinder lernen durch Tun – und du bist mittendrin, nicht nur Erklärbär.
Dazu findest du übrigens viele Ideen und Impulse in unserem Beitrag „Mottoideen für den Waldgeburtstag“.
Picknick – oder: die große Plane der Hoffnung
Jetzt mal ehrlich: Die Vorstellung, dass zehn Kinder in ruhiger Eintracht um eine gedeckte Decke sitzen und nacheinander ihre Brotdose öffnen, ist... sagen wir: mutig. In der Realität sieht es eher so aus: Ein Kind lutscht an einer Gurke, das andere versucht gleichzeitig zu essen, zu balancieren und einen Käfer zu retten. Deshalb: Statt „gedecktem Picknick“ lieber ein waldtaugliches Buffet auf einer großen Decke oder Plane. Alles griffbereit, in handlichen Portionen – damit auch die berühmte „Muffin-in-einer-Hand-und-Stock-in-der-anderen“-Technik funktioniert.
Denk auch an Servietten, Feuchttücher, Mülltüte – und die Erkenntnis, dass Picknick eher heißt: Energie tanken im Vorbeigehen. Und das ist vollkommen okay.
Ein Kaffee für dich – ja, du hast ihn dir verdient
In dieser Phase gibt es meist einen Moment, an dem alles „läuft“. Die Kinder sind ins Spiel vertieft, das Programm steht. Nutze diesen Moment, um dich mit einem Tee oder Kaffee zurückzulehnen (im Stehen, zwischen zwei Rucksäcken – aber immerhin). Lass deinen Blick schweifen. Atme durch. Es läuft. Du hast gerade einen Kindergeburtstag mitten im Wald organisiert. Applaus von den Baumkronen!
Der Endspurt – mit Herz, Spiel und Rücksicht
Aber irgendwann nähert sich das Ende. Es empfiehlt sich, das Ende nicht plötzlich anzukündigen („So, jetzt ist Schluss!“), sondern eher schleichend einzuleiten: „In 20 Minuten packen wir langsam zusammen.“ Nutze die Zeit davor für eine ruhige, gemeinsame Aktion: Zum Beispiel die Frage: „Was glaubt ihr, was bleibt von unserem Tag zurück? Welche Spuren haben wir hinterlassen?“ Vielleicht finden die Kinder die Stellen wieder, an denen sie etwas gebaut oder entdeckt haben. Vielleicht legen sie gemeinsam ein kleines Naturkunstwerk als Gruß für die nächsten Waldgäste.
Danach: die Resümierunde. Am besten im Kreis. Jedes Kind darf erzählen, was ihm oder ihr am besten gefallen hat. Und du wirst überrascht sein, wie viele Details da auftauchen, die du gar nicht mitbekommen hast. Es lohnt sich.
Rückweg mit Quiz & Kommunikation
Auf dem Rückweg kannst du – je nach Energielevel der Truppe – nochmal ein kleines Naturquiz einbauen. „Wer erinnert sich noch, wie man eine Buche erkennt?“ Oder: „Was war das nochmal mit dem Fuchsbandwurm?“ Kleine Wissenshäppchen, ganz nebenbei.
Parallel solltest du – je nach Abholmodus – die Eltern informieren: „Wir sind in 20 Minuten zurück am Parkplatz.“
Finale: Mitgebsel & Abschied
Zurück am Auto, bitte nicht alles einfach auflösen lassen. Wenn du Mitgebsel-Tüten vorbereitet hast (Tipp: kleine Lupen, Waldforscher*innen-Urkunde, Mini-Taschenmesser für ältere Kinder), ist jetzt der Moment dafür. Falls die Tüten vorher schon für Aktionen gebraucht wurden: Dann jetzt nur noch ein kleines Dankeschön oder Abschiedslächeln.
Und dann: Herzliche Verabschiedung, viel Lob – und nicht vergessen, dir selbst auch auf die Schulter zu klopfen. Du hast nicht nur einen Kindergeburtstag organisiert. Du hast ihn in der Wildnis gemacht. Und alle sind wieder da.