Hinweis: Die Bilder sind teilweise KI-generiert, um Persönlichkeitsrechte von Kindern im Netz zu schützen.

Sicherheit im Wald – entspannt bleiben, gut vorbereitet sein

Der Wald ist kein gefährlicher Ort – das vorweg. Wir leben nicht in Kanada, wo plötzlich ein Bär durchs Gebüsch stapft, und auch nicht in Australien mit giftigen Spinnen unter jedem Blatt. Unsere heimischen Wälder sind vor allem eins: ruhig, freundlich, lebendig – und mit ein paar einfachen Vorkehrungen ein sicherer Ort für Kinderabenteuer.

 

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Trotzdem gibt es einige Punkte, die du im Vorfeld bedenken solltest, damit du im Ernstfall nicht ins Schwitzen kommst. Denn auch wenn ernsthafte Zwischenfälle extrem selten sind: Ein bisschen Vorbereitung gibt dir und allen anderen Erwachsenen das gute Gefühl, für alles gewappnet zu sein.

Die richtige Ausrüstung – was du mitnehmen solltest

Zuerst: Ein gut ausgestattetes Erste-Hilfe-Set gehört immer in deinen Rucksack.
Es sollte folgende Dinge enthalten:

  • Pflaster (in verschiedenen Größen)
  • Desinfektionsspray oder -tücher
  • Pinzette (wichtig zum Zeckenentfernen!)
  • Kühlpack, das durch Knicken aktiviert werden kann (z. B. bei Stößen oder Insektenstichen)
  • Zeckenzange oder Zeckenkarte
  • Verbandmaterial (für kleine Stürze oder Nasenbluten)

Darüber hinaus ist es hilfreich, ein Insektenstich-Gel dabei zu haben – gerade im Sommer. Auch wenn man im tiefen Wald selten von Mücken umschwirrt wird, kann es gerade in feuchten Bereichen schon mal zu Stichen kommen. Die Kinder sind dann froh, wenn sie nicht einfach nur „durchhalten“ müssen, sondern ein bisschen Linderung bekommen.

Und ganz wichtig: Ein aufgeladenes Handy. Auch wenn du es vielleicht gar nicht benutzen willst – im Notfall ist es Gold wert. Prüfe vorher, ob du Empfang im Gebiet hast, in dem ihr euch aufhaltet, und informiere dich über den nächsten Rettungspunkt im Wald. Diese Punkte sind heute fast überall ausgeschildert und helfen Rettungskräften, euch schnell zu finden.

 



Bild: manche Kinder haben so einen Epipen als Notfallmedikament bei Allergieschocks dabei

📋 Vorher wissen, was du wissen musst

Noch bevor es losgeht, solltest du dir einige Informationen von den Eltern der Kinder einholen – idealerweise per WhatsApp (siehe Abschnitt „Einladungen“). Das spart dir unangenehme Überraschungen und hilft, im Notfall ruhig zu bleiben.

Frage vorab ab:

  • Gibt es Allergien (z. B. gegen Nahrungsmittel, Insektenstiche, Pflanzen)?
  • Müssen Medikamente mitgeführt werden (z. B. Antihistaminika, Asthmaspray)?
  • Dürfen die Kinder mit Schnitzmessern oder auf Bäume klettern?
  • Ist eine Behandlung mit Anti-Zeckenspray erlaubt? (z. B. vor dem Start auf Hose und Schuhe)

Besonders bei Allergien gegen Wespenstiche, Erdnüsse oder bestimmte Pflanzen ist es entscheidend, zu wissen, wie ernst die Situation im Ernstfall werden kann. Manche Kinder haben Notfallmedikamente dabei – kläre, wer sie trägt und wer sie im Zweifel anwenden darf.

 


📍 Kenne deinen Standort – und wo du im Notfall hin musst

In deutschen Wäldern gibt es ein sehr gutes System: sogenannte Rettungspunkte.
Diese sind oft an Kreuzungen oder großen Wegen mit grünen oder weißen Schildern gekennzeichnet, auf denen ein Code steht. Wenn du bei einem Notfall die 112 wählst und diesen Code nennst, wissen die Rettungskräfte sofort, wo sie hinmüssen – ohne dass du kompliziert beschreiben musst, an welchem Baum du gerade stehst.

💡 Lade dir vor der Tour die App Hilfe im Wald herunter oder schau dir über Google Maps an, wo der nächste Rettungspunkt liegt.

 



🐜 Zecken – klein, aber nicht zu unterschätzen

Die mit Abstand häufigste „Gefahr“ im Wald sind keine Tiere mit Reißzähnen, sondern: Zecken.
Sie sind klein, flink und beißen sich mit ihren Miniwerkzeugen an warmen, weichen Stellen der Haut fest – meist dort, wo die Sonne selten hinkommt: Kniekehlen, Bauchfalten, Achseln, Haaransatz. Klingt gruselig? Ist aber halb so wild – wenn man weiß, was zu tun ist.

  • Ziehe Zecken mit einer Pinzette oder Zeckenkarte gerade heraus – nicht drehen!
  • Eine kleine Rötung ist normal. Wenn sie größer wird oder nach Tagen nicht verschwindet: Arztbesuch.
  • Zecken übertragen Krankheiten wie Borreliose oder FSME – das Risiko ist klein, aber real.
  • Nach dem Geburtstag alle Kinder zu Hause gründlich nach Zecken absuchen lassen.
  • Sprich vorher mit den Eltern, ob du am Geburtstag selbst ein Anti-Zeckenspray auftragen darfst (am Hosenbein, Schuh, evtl. Unterschenkel).

Mythos: Zecken fallen nicht von Bäumen. Sie sitzen im hohen Gras, in Farnen, am Wegesrand – und strecken einfach ihre kleinen Fangarme aus. Sobald du vorbeistreifst, greifen sie zu.

 



⚠️ Weitere Gefahren & was du beachten solltest

🪵 Holzpolter & Baumstapel

Große Baumstämme, die ordentlich aufgestapelt am Wegrand liegen, wirken auf Kinder wie perfekte Klettergerüste. Sind sie aber nicht.
Diese Stämme können sich verschieben, einzelne Rollen können herunterfallen – im schlimmsten Fall wird ein Kind eingeklemmt oder schwer verletzt. Sprich das Thema klar an: „Das sieht aus wie ein Spielplatz – ist aber keiner.“

 

🌳 Gefährliches Totholz

Manchmal hängen in den Baumkronen abgestorbene Äste – sogenannte „Witwenmacher“. Bei Wind, aber auch einfach so, können sie abbrechen. Vor allem bei alten Buchen und Eichen lohnt sich ein kurzer Blick nach oben: Siehst du Risse? Tote Äste? Baumpilze am Stamm? Dann besser ein paar Meter weitergehen. Lieber einmal mehr den Platz wechseln, als einen Ast im Buffet.

 

🧗 Baumklettern

Natürlich darf und soll geklettert werden – es ist ein wichtiger Teil des Naturerlebens! Aber: Sprich vorher mit den Kindern klare Regeln ab. Zum Beispiel: „Nicht höher als ein Erwachsener mit ausgestrecktem Arm greifen kann.“
Denn ab einer Höhe von 1,80 m wird’s beim Sturz richtig kritisch.

 

🌿 Giftige Pflanzen

Die meisten Pflanzen im Wald sind harmlos – aber ein paar Ausnahmen gibt’s. Besonders gefährlich sind:

  • Eibe (alle Teile giftig!)
  • Herbstzeitlose
  • Fingerhut
  • Tollkirsche
  • Maiglöckchen

Auch viele Pilze sehen harmlos aus, sind aber giftig. Daher gilt eine einfache Regel: „Nichts wird gegessen, was nicht vorher von einer erwachsenen Begleitperson freigegeben wurde.“

Wenn ihr mit essbaren Pflanzen arbeitet (z. B. beim Wald-Smoothie), dann nur mit absoluter Sicherheit. Besser verzichten als riskieren.

 



Wenn doch mal etwas passiert – Ruhe bewahren!

In den vielen Jahren, in denen ich Kindergeburtstage im Wald begleite, ist zum Glück noch nie etwas wirklich Schlimmes passiert. Es sind eher kleine Dinge: ein Kratzer vom Brombeerstrauch, ein blauer Fleck, ein Brennnesselkontakt, ein Streit ums Stöckchen.

Aber: Wenn doch mal etwas Ernsteres ist, hilft vor allem eines: Ruhe bewahren.
Die erwachsene Begleitperson, die das beste Verhältnis zum betroffenen Kind hat, bleibt bei ihm. Die anderen kümmern sich um die Gruppe – evtl. mit einem Ablenkungsspiel oder einer kleinen Pause auf Distanz.

Wenn du unsicher bist, wie ernst eine Verletzung ist: Lieber einmal zu viel anrufen als zu wenig.
112 wählen, den Rettungspunkt angeben, Anweisungen am Telefon folgen. Die Leitstelle bleibt in der Leitung, bis Hilfe eintrifft – du bist nie allein.

 



📝 Zusammenfassung – Sicherheit im Wald in Kürze:

  • Erste-Hilfe-Set: Pflaster, Desinfektion, Pinzette, Zeckenzange, Kühlpack, Insektenmittel
  • Handy aufgeladen, Standort checken, Rettungspunkt notieren (App: Hilfe im Wald)
  • Vorab per WhatsApp fragen: Allergien, Medikamente, Zeckenspray-Erlaubnis, Aktivitäten
  • Zecken: absuchen, richtig entfernen, informieren
  • Gefahrenstellen: keine Holzpolter-Kletterei, Totholz meiden, Kletterregeln klar absprechen
  • Nichts essen, was nicht freigegeben ist – vor allem bei Pilzen und unbekannten Pflanzen
  • Im Notfall: ruhig bleiben, Gruppe sichern, Hilfe holen – lieber zu früh als zu spät
Verpflegung & Waldbuffet – Was gibt’s zu essen?
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