Hinweis: Die Bilder sind teilweise KI-generiert, um Persönlichkeitsrechte von Kindern im Netz zu schützen.

5. Genauer Ablaufplan Teil 1: So gelingt dein Kindergeburtstag im Wald

Endlich ist es so weit. Der Tag, auf den das Geburtstagskind wochenlang hingefiebert hat, ist da. Die Rucksäcke sind gepackt, der Bollerwagen steht bereit, und der Wald ruft. Nun beginnt das Abenteuer – aber wie?

 

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1. Der Treffpunkt: Bitte einmal kurz durchatmen – jetzt geht’s los

Der große Tag ist gekommen! Die Kinder sind aufgeregt, die Eltern voller Erwartungen, und du stehst entspannt am Parkplatzrand und wartest darauf, dass die kleinen Gäste ankommen. Der Treffpunkt liegt idealerweise an einem ruhigen Parkplatz am Rande des Waldes. Kein überfüllter Wanderparkplatz, sondern ein Ort, an dem man mit halbwegs ruhigem Gewissen eine Gruppe Kinder entladen kann, ohne dass gleich ein E-Bike-Opa mit 35 Sachen durchs Bild schießt oder ein SUV rückwärts einparkt, als gäbe es Extrapunkte für Tempo.

Achte unbedingt darauf, dass die Kinder nicht zwischen parkenden Autos umherwuseln – gerade bei all der Vorfreude vergessen sie oft, dass Straßenverkehr und Wald noch zwei unterschiedliche Dinge sind. Am besten: Die Kinder direkt beim Aussteigen auf einen Sammelpunkt auf dem Gehweg oder am Waldrand lotsen.

 

2. Geschenkübergabe mit System – besser als Chaos im Waldboden

Jetzt kommt der erste kleine, aber bedeutsame Programmpunkt: die Geschenkübergabe. Und ja, wir machen das gleich hier. Am besten direkt am Kofferraum des Autos. Warum?

Ganz einfach: Es ist für alle entspannter. Das Geburtstagskind bekommt nicht diesen innerlichen Kribbelwahnsinn, weil es drei Stunden lang mit geschlossenen Geschenken durch den Wald läuft. Und wer schon mal versucht hat, ein eingepacktes Lego-Set aus einer Matschpfütze zu retten, weiß: Schöne Geschenkübergabe am Waldrand ist ein echter Geheimtipp.

Jedes Kind darf sein Geschenk überreichen, das Geburtstagskind darf auspacken, sich freuen, sich bedanken – fertig. Auch die schenkenden Kinder freuen sich, wenn ihre Präsente direkt gewürdigt werden. Danach verschwinden die Geschenke sicher im Auto (vielleicht vorher kurz ein Foto machen, falls es eine Geschenk-Doku geben soll), und dann heißt es: Rucksäcke schultern, Regenjacken richten – ab in den Wald!

 

3. Ein Schritt weg vom Parkplatz – ein Schritt hinein in die andere Welt

Nach dem offiziellen Teil am Parkplatz marschiert ihr los. Aber nicht sofort ins Abenteuer – sondern erstmal so 50 bis 100 Meter rein in den Wald. Weg vom Autolärm, weg von Spaziergängern mit Rollatoren oder dem Rentnerpärchen auf der E-Bike-Sonntagsfahrt.

Hier ist euer Ort für die erste „offizielle Ansprache“. Stellt euch so auf, dass alle gut sehen und hören können. Halbkreis klappt gut – und du in der Mitte. Nimm dir bewusst einen Moment, um alle Kinder (und dich selbst) in der Atmosphäre ankommen zu lassen. Das ist der magische Moment, in dem aus Alltag plötzlich ein Abenteuer wird.

 

4. Begrüßung und thematischer Einstieg – der Start ins Geburtstagsabenteuer

Jetzt begrüßt du die Kinder noch einmal offiziell und leitest in euer Thema über. Vielleicht ist es ein Forschergeburtstag, eine Schnitzwerkstatt oder ein Waldabenteuer à la Survival Kids – egal, welches Motto: Hier setzt du den Rahmen. Beschreibe, was sie heute erwartet – aber eben nicht zu viel. Ein bisschen Spannung darf ruhig bleiben.

Sag ihnen, dass es unterwegs immer wieder spannende Dinge zu entdecken gibt, dass es ein großes Picknick geben wird, sobald ihr an einem schönen Ort angekommen seid (sehr wichtig – sonst kommt alle drei Minuten die Frage: „Wann gibt’s was zu essen?“). Und: Klärt vorab das mit dem Toilettengang. Auch wenn's albern wirkt – viele Kinder trauen sich später nicht zu fragen. Sag also ruhig direkt: „Wenn jemand mal muss – einfach Bescheid sagen. Wir finden dann ein schönes Busch-Klo.“

 

5. Die Namensrunde 

Eine wunderbare Tradition – gerade wenn sich nicht alle Kinder untereinander kennen – ist die Waldnamen-Runde. Alle stellen sich reihum vor. Dabei nennt jedes Kind seinen Vornamen und ergänzt diesen mit einem Begriff aus der Natur, der mit dem gleichen Buchstaben beginnt.

Ein paar Beispiele gefällig?

  • Tim Tanne
  • Lara Luchs
  • Moritz Moos
  • Hanna Hummel
  • Jonas Jägerkäfer

Hier ist fast alles erlaubt – Hauptsache, es bleibt naturverbunden. Diese Runde bringt die Kinder zum Lachen, senkt die Nervosität und sorgt dafür, dass sich alle ein bisschen näher kommen. Viele sprechen sich später sogar ganz selbstverständlich mit ihren Waldnamen an.

 

6. Waldregeln mit positiver Haltung – was darf man im Wald eigentlich alles?

Sobald der Waldgeburtstag offiziell beginnt – ihr also eure ersten 50 bis 100 Meter in den Wald hineinspaziert seid, fernab von Autos, Hektik und Verkehrslärm –, ist der richtige Moment gekommen, um mit den Kindern die grundlegenden Regeln für den Tag zu besprechen. Und das – ganz wichtig – ohne erhobenen Zeigefinger.

Der Wald ist kein Verbotsraum. Er ist ein Ort, an dem man entdecken, lernen, spielen und auch toben darf. Genau das soll bei einem Kindergeburtstag spürbar werden. Deshalb beginnt dieser Teil nicht mit einem Regelwerk und Verbotstafel, sondern mit einer einfachen, offenen Frage:

„Was glaubt ihr – was darf man im Wald eigentlich alles machen?“

Diese Frage führt fast immer zu einem bunten Mix aus spontanen Antworten: einige kreativ, manche ernsthaft, ein paar halb richtig, andere überraschend genau. Wichtig ist: Gib den Kindern Raum, sich selbst Gedanken zu machen. Lass sie ein bisschen überlegen – auch wenn kurz Stille entsteht. Diese Denkpausen sind wertvoll, sie eröffnen Reflexion.

 

7. Spielerisches Besprechen – nicht bewerten, sondern begleiten

Jede genannte Idee darf aufgegriffen werden. Wenn ein Kind z. B. sagt: „Man darf auf Bäume klettern!“, dann bestätige das – aber erkläre gleich mit:

„Ja, das darf man – aber nur, wenn man damit dem Baum nicht schadet. Und bitte heute nicht zu hoch, wir wollen ja, dass alle heil wieder mit zurückkommen!“

Wenn ein Kind meint: „Man darf doch nur auf den Wegen gehen!“, dann kannst du positiv korrigieren:

„Das ist ein ganz spannender Punkt. Bei uns in Deutschland darf man grundsätzlich jeden Wald betreten – sogar den, der jemandem gehört. Auch abseits der Wege! Es sei denn, es ist ein Schutzgebiet oder abgesperrt. Wir müssen aber achtsam sein, damit wir keine Tiere stören oder Pflanzen zertrampeln.“

Diese Runde lebt davon, dass du auf jede Antwort mit freundlicher Klarheit reagierst. Du lobst, wenn jemand sich Gedanken gemacht hat, erklärst, warum gewisse Dinge so sind – und ergänzt selbst noch ein paar wichtige Punkte, die vielleicht niemand genannt hat. So entsteht eine ganz natürliche Form von Orientierung und Achtsamkeit, ohne dass sich jemand belehrt fühlt.

 

8. Was darf man im Wald? – Die wichtigsten Punkte erklärt

Im Wald darf man zum Beispiel:

  • Auf Bäume klettern, solange der Baum stabil genug ist, keine Tiere gestört werden und man nicht zu hoch hinaus will.
  • Die Wege verlassen, solange man Rücksicht nimmt – in Deutschland dürfen wir das nämlich offiziell. Das ist ziemlich einzigartig!
  • Laut sein und lachen, denn Tiere erkennen sehr wohl den Unterschied zwischen spielenden Kindern und einer wirklichen Gefahr. Meistens sind sie eh gut darin, sich rechtzeitig zu verstecken.
  • Sammeln, basteln, mitnehmen – Rinde, Moos, Stöcke, Kastanien, Eicheln. Aber bitte nur in kleinen Mengen und nur das, was keine Lebensgrundlage zerstört.
  • Pflanzen essen, wenn man sich wirklich sicher ist, was es ist – etwa Brombeeren oder Kräuter. Aber: keine Experimente ohne Begleitung. Was man nicht kennt, bleibt stehen.
  • Buddeln und bauen, z. B. kleine Buden oder Tipis aus herumliegendem Holz – solange keine lebenden Pflanzen verletzt werden.
  • Aufs Klo gehen. Klar, das geht auch im Wald – wichtig ist dabei nur Diskretion, Rücksicht und eine kleine Einweisung in die Outdoor-Toilette. Dazu gehört auch ein Beutel für das Toilettenpapier und die Regel: das „Häufchen“ wird gut vergraben.
  • Picknick machen, solange kein Müll zurückbleibt und auch keine Bananenschalen oder Kiwireste, die der Waldboden nicht kennt und schlecht abbauen kann.
  • Schnitzen, wenn man das richtige Werkzeug dabei hat und weiß, wie es geht. Natürlich nur mit Ästen, die nicht von lebenden Bäumen abgebrochen wurden.
  • Spuren suchen, lauschen, entdecken – denn genau dafür ist der Wald da.

Und man darf sogar – wenn man es sich traut – im Wald übernachten. Auch wenn das rechtlich nicht ganz eindeutig ist, eine Notübernachtung im Schlafsack ist zumindest toleriert. Für den Geburtstag heute aber eher nicht vorgesehen – es sei denn, die Eltern haben vergessen, ihre Kinder abzuholen…

 

9. Und was darf man nicht?

Auch diese Frage wird in der Runde manchmal gestellt – und du kannst sie offen beantworten. Sag z. B.:

„Im Wald darf man vieles – aber ein paar Sachen gehen gar nicht. Feuer machen zum Beispiel. Oder Bäume fällen. Oder andere Kinder ärgern.“

Erklär, warum das so ist. Sag ruhig, dass ein Waldbrand schnell entstehen kann, dass Bäume Lebensraum für viele Tiere sind, und dass Spaß eben nur dann Spaß ist, wenn alle mitlachen können.

Eine vollständige Übersicht mit den wichtigsten Walderlaubnissen und waldpädagogisch begleiteten Erklärungen findest du in unserem Artikel:
👉 [Was darf man im Wald? – Die große Liste für Kinder und Eltern] 

 

10. Abschluss der Regelrunde – Looos geht´s!

Nachdem ihr gemeinsam überlegt, diskutiert, gelacht und einiges gelernt habt, wird es Zeit für die wichtigste und schönste Frage des Tages. Du schaust in die Runde, in die erwartungsvollen Gesichter der Kinder, machst eine kurze Pause – und stellst dann mit einem verschmitzten Lächeln die letzte Regel-Frage:

„Und – darf man im Wald eigentlich Spaß haben?“

Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Jaaa!“ – und sie wird laut, fröhlich und vielleicht auch ein bisschen wild sein. Genau so soll es sein.

Dann sagst du:

„Na dann – machen wir genau das jetzt!“

Und mit diesen Worten beginnt euer gemeinsames Abenteuer. Das Eis ist gebrochen, die Regeln sind klar, die Fantasie ist geweckt – und ihr macht euch gemeinsam auf den Weg Richtung Aktionsplatz, zur nächsten Etappe eures besonderen Tages im Wald.

 

 

4. Die letzten Vorbereitungen in den Tagen vor dem Waldgeburtstag
6. Genauer Ablaufplan Teil 2: So gelingt dein Kindergeburtstag im Wald

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